„Wer mit der Eisenbahn von Leipzig nach Dresden fährt, den begleitet auf rechten Seite des Zuges lange Zeit waldiger Bergrücken, der oben eine sanft geschwungene Kuppe trägt. Das ist der aus Grauwackenschiefer und Grauwackensandstein bestehende 314 Meter hohe Collmberg, das Wahrzeichen des Meißner Niederlandes. Er überragt nicht nur die
flachen Wellen, in denen die Oschatzer und die Lommatzscher Pflege ihren fruchtbaren Lößboden ausbreiten, sondern auch die ansehnlichen Kuppen der nördlich und südlich von der Eisenbahn zur Elbe streichenden Höhenzüge so beträchtlich, daß er den Einwohnern jederzeit als der Berg an sich erschien; sie hielten seinen Gipfel für eine alte Opferstätte, für den weitschauendsten Luginsland in Kriegszeiten, für den geeignetsten Ort zur Abhaltung des mittelalterlichen Landdings, für die Wetterscheide, die Gewitter teilt und Regen sendet denn "wenn der Collm Tabak raucht, so sagt der Volksmund, wird kein beständiges Wetter", so beschreibt der bekannte Kenner des Sachsenlandes O.E. Schmidt in seinen „Kursächsischen Streifzügen“ das hiesige Land .
Quelle.
Otto Eduard Schmidt, „Kursächsische Streifzüge“,Vierter Band, Aus Osterland und Pleißnerland. Leipzig 1912. Abschnitt 4, Rund um den Collmberg S. 225-284